Dass ich mal meinen Lebensunterhalt einmal als Fotograf und Filmemacher verdienen werde, war lange nicht klar und schon gar nicht vorgezeichnet.

 

’83 in Ost-Berlin geboren, Mutter – Krippenerzieherin, Vater – Gastronom, beide bis heute immer in Anstellung – eine Karriere in der Kunst war da erstmal nicht die wahrscheinlichste. Eine im Sport oder mit körperlicher Betätigung aber erst Recht nicht, nachdem sich bei einer Routine Untersuchung heraus stellte, dass mein Herz einen angeborenen Fehler hatte. Ich bekam Sportverbot auf Lebenszeit. Überhaupt keine körperliche Anstrengung. Immerhin  Schwimmen durfte ich in der Schule lernen. Angesehen hat man es mir nicht aber jeder wusste es, denn man musste ja „vorsichtig mit mir sein“. Normal aussehen aber anders sein, das war schon mal ein Garant anders groß zu werden als „alle Anderen“. Geschwister habe ich keine. Wettbewerb, sich mit anderen messen oder sogar kloppen stand nie zur Debatte. Es gab keinen Vergleich, keine „Konkurrenz“, nicht mal viele Konflikte. Interessante Voraussetzungen, die mich geformt haben und bis heute beschäftigen. Trotz allem, oder gerade deshalb wuchs ich wunschlos glücklich auf. Ich bekam was ich brauchte, was ging und was ich wollte. Es hörte auch an dem Tag nicht auf, als ich mir ein Klavier wünschte. Papa kaufte eins. Auch wenn ich einige Jahre (oder Monate) später kein Interesse mehr hatte, zähle ich das, und die Gitarre, die mir meine Oma einige Jahre später ungewünscht schenkte, zu den treibenden Ereignissen in meiner kreativen Entwicklung.

 

Nach geöffneten Grenzen, einem unaufgeregtem groß werden in Berlin-Prenzlauer Berg und einem ausreichendem Abi, fühlte ich mich perfekt vorbereitet auf gar nichts. Aber das hat mich noch nie wirklich gestört. Ich war von Hause aus mit enormer Zuversicht, Grundvertrauen und genug Wachsamkeit ausgestattet, um immer zur richtigen Zeit, den richtigen Ort aufzusuchen.

Neben unzähligen Jobs in Videotheken, Aquarien, griechischen Pensionen und Varieté Theatern, lernte ich Saxophon und fing an in Bands zu singen und zu spielen. Später begann ich sogar Saxophon zu unterrichten und damit erstmals freiberuflich, auf eigene Rechnung zu arbeiten. Nichts war wirklich geplant, alles fiel irgendwie ineinander – auf eine gute Art.

Über diese ganze Zeit schlich sich die Fotografie immer weiter in mein Leben – fast unbewusst. Die Kundschaft in der Videothek (in Berlin-Mitte) bestand aus kreativen Selbstständigen, bekannten Fotografen und Schauspielern, die Belegschaft aus Film Studenten und Grafikern. Im Aquarium fotografierte ich die ankommenden Gäste – eine Aufgabe die sich noch als sehr wertvoll herausstellen sollte – auf Milos fotografierte ich unsere Hotelgäste für die Website. Alles immer so nebenbei. Die Kamera verband alles und ich hatte keine blasse Ahnung. Noch nicht.

Bis dahin war ja immer alles da. Liebe, Freunde, Arbeit, Geld, Wohnung immer alles im Lack. Erfüllung? Ja,…naja,…. vielleicht,…. eigentlich weniger. Aber bevor ich diesen Gedanken zu Ende führen konnte, kam er erstmal: Mein persönlicher Big Bang.

Nach dem Jahr auf Milos war mal wieder ein Routine Check beim Kardiologen fällig.

„Sofort einweisen.“

Ohne Job zurück in Deutschland, Herz OP und dann noch gleich die  Freundin weg, einmal alles auf Null bitte. Nein, zum Glück nicht ganz, Freunde und Familie waren natürlich treu, auch Arbeit fand sich schnell wieder. In einem Probraumkeller in F’hain. Natürlich hab‘ ich da auch die Fotos gemacht. Aber was war noch gleich mit der Erfüllung?

 

„All seine Energie und Ideen in die Projekte andere zu stecken und gleichzeitig kaum bis keinen Einfluss auf den Prozess oder das Ergebnis zu haben.“ ist meiner persönliche Definition vom Angestelltenverhältnis.

Ich wusste, ich will interessante Menschen kennenlernen, eine direkte Verbindung aufbauen und ihnen etwas geben, was nur ich kann. Die Fotografie hatte mich mein Leben lang begleitet, aber erst als ich Peter Hurley kennen lernte, wurde mir bewusst, wie ich diese Kunst nutzbar und interessant machen und gleichzeitig erreichen konnte, was ich mir wünschte. Seit Februar 2016 bin ich Peters erster offizieller Partner in der Berlin. Am 16.02.2016 ernannte mich Peter zu einem der mittlerweile über 100 Associates seiner weltweit agierenden und vernetzten Headshotcrew. Seit September 2016 bin ich auch einer von 20 Mentoren der Crew.

Peter war sogar so nett und hat mir ein tolles Testimonial geschickt:

Naja oder so ähnlich 🙂 Als Peter mich im July in meinem Studio besucht hat, konnten wir es einfach nicht lassen etwas rum zu albern. Es ist jedenfalls leicht zu erahnen, welch tolle Energie entsteht, wenn man mit solch einer tollen Gruppe von Fotografen zusammen arbeiten darf, und so freue mich über jeden Menschen, den ich vor der Kamera habe, denn die Verbindung und der Austausch, der dabei entsteht, ist unvergleichlich und letztendlich meine Hauptmotivation, Portraits und Headshots zu fotografieren.